Ein Albumreview
VÖ: 02.05.25
CREMATORY veröffentlichen ihr nunmehr 17. Studioalbum unter dem Titel „Destination“. Es ist ein Album, das buchstäblich alle Stärken und Phasen der Gothic-Metal-Pioniere vereint, stellenweise zu ihren Melodic-Death-Metal-Wurzeln zurückkehrt, dann wieder tief in die Gothic-Welt eintaucht und mit einigen Electro-Dancefloor-Krachern überrascht.

CREMATORY wollen sozusagen zurück zum Ursprung, das ihnen auch teils gelungen ist. Doch auch nach 34 „Dienstjahren“ der Goth/Death Kombo gehören die Deutschen noch lange nicht zum alten Eisen.
Fotocredit: Ingo Spoerl
In den über drei Jahrzehnten ihres Bestehens haben CREMATORY Trends kommen und gehen sehen, sie polarisieren und lassen sich ihre Meinung nicht verbieten. Mit dem neuen Album setzen CREMATORY die tiefgründigen existenziellen Themen fort und setzen lyrisch auf Sterblichkeit, philosophische Grundlagen und zeitgenössische Ängste. Sehr ausgeprägt ist der Industrial- Einfluss auf dem Album, wobei sich das Fundament von CREMATORY generell an das genannte Genre anlehnt. Das Zusammenspiel aggressiver, druckvoller Gitarrenlinien und ätherischer Synthesizer-Passagen erzeugt eine Klanglandschaft, die zwischen roher Intensität und atmosphärischer Tiefe changiert.
Insgesamt sind es 12 Tracks die CREMATORY auf das neue Album pressen, wobei der gleichnamigen Albumtitel auch das Album eröffnet. CREMATORY fuchteln hierbei nicht lange herum und gehen voll aufs Ganze. „Destination“ fällt durch seinen markanten Refrain und anfänglich „zartem Doublebassgewitter“ sofort positiv auf und ist eines der Highlights der Platte. Die eingespielte Feuerwehrsirene erzeugt eine apokalyptische Atmosphäre und passt durch seine Dramatik perfekt zum Song. Zwar beginnt der Song „Future Is A Lonley Place“ wie ein Lückenfüller da die Strophen eher mittelmäßig klingen, wertet der sehr markante und fette Refrain diesen Song total auf und bleibt ebenfalls sofort im Ohr hängen. Mit „Welt Aus Glas“ und „Das Letzte Ticket“ finden sich auch zwei deutschsprachige Tracks auf dem Album, die auch sehr industrial angelehnt sind. Der leider zu früh verstorbene Gothic Ikone Peter Steel wird mit einem Type O Negative Track Tribut gezollt – „My Girlfriends Girlfriend“ bekommt somit seinen eigene Charakter a la CREMATORY, zudem man betonen muss, dass sich in den Clearvocalpassagen man schon fast denken könnte, dass Peter selbst das Mikro beschallte. Prinzipiell ist CREMATORY mit „Destination“ ein guter musikalischer Mix aus Industrial, Goth, Doom mit einem Hauch Death gelungen und vereinen somit alle genannten Genres.
FAZIT: Sehr gut gelungenes neues Album das geprägt von epischen Melodien, tollen Songs und fetten Gitarrenriffs ist. Hat mir auf Anhieb gut gefallen – deswegen gibt es von mir 9 von 10 Bängs

TRACKLIST
- 01 – Destination
- 02 – The Future Is A Lonely Place
- 03 – Welt Aus Glas
- 04 – My Girlfriend’s Girlfriend
- 05 – After Isolation
- 06 – My Own Private God
- 07 – Days Without Sun
- 08 – Deep In The Silence
- 09 – Banished Forever
- 10 Ashes Of Despair
- 11 – Toxic Touch
- 12 – Das Letzte Ticket
