Genre: Folk Metal/Nu Metal
Wär die 2016 gegründeten Bloodywood schon live erleben durfte weiß welche Power diese auf die Bühne bringen. Ich durfte die Band 2022 auf dem Summer Breeze erleben zur besten Mittagszeit. Während andere noch nicht fähig waren sich zu dieser frühen Stunden ins Infield zu bewegen, hat sich der Gang dahin für uns gelohnt und wir wurden mit einer energiegeladenen Show belohnt.
Nu Delhi ist das dritte Album das die Inder auf den Markt bringen und zeigen das der „Nu Metal“ alles andere als Tot ist. Songs wie Hutt und Tadka bewegen sich innerhalb dieser eigentlich schwammigen Genregrenzen und sind dennoch oft überraschend, wenn man bedenkt, dass Hindi-Texte oder ein engagierter Dhol-Spieler im Metal jeglicher Couleur eher nicht üblich sind. Die Art und Weise, wie Bloodywood sie einsetzen hat jedoch ihren Reiz und zeigt. Der sparsame Einsatz von Sarthak Pahwas Dhol ist ein kluger Schachzug, wenn er den Hip-Hop-Grooves von Kismatso viel mehr Textur verleiht. Ebenso wühlen sich Raoul Kerr und Jayant Bhadula durch eine Fülle von Gesangsstilen, und allein durch sie wird eine enorme Dynamik erzeugt.
Ein kluger Schachzug ist auch der Gastbeitrag , der (fast schon über-) präsenten Babymetal, egal ob mit Electric Call oder in Heavier Trip, man kommt an den Japanerinnen zur Zeit nicht vorbei. Bei Bekhauf, der die individuellen Extravaganzen der beiden Acts zusammenführt anstatt sie gegeneinander auflaufen zu lassen, werden die Stärken beider Bands vereint.
Ein anderer kluger Schachzug ist das Nu Delhi „nur“ acht Songs hat und somit keine Überlänge bietet, so das es kein unnötiges Füllmaterial gibt. Und so auch kein Nachlassen was Kreativität und Power angeht zu spüren/hören ist. Eine Band die keine Scheu hat ihr Heimatland so zu zelebrieren wie Bloodywood kann auch einen Song wie Tadka bringen, in dem es buchstäblich um die Liebe zur indischen Küche und das Teilen ihres Reichtums geht, aufgeblasen von einem brüllenden Monster von einer Hook. Tadka hat das Zeut zu einem Ohrwurm, der einen nicht mehr loslässt, das Video dazu ist auch äußerst sehenwert.
Fazit: Nu Delhi wird mit jedem weiteren Durchlauf zu einem echten Knaller. Was unkonventionellen Metal im Jahr 2025 angeht, sind Bloodywood es wert ihnen eine geeignete Bühne zu geben. Dafür gibt es 8,5 von 10 Bängs!

Nu Delhi erscheint am 21.März über Fearless Records/Concord
Line Up:
Karan Katiyar – Guitars, Flute and Production
Jayant Bhadula – Vocals
Raoul Kerr – Rap vocals
Vishesh Singh – Drums
Roshan Roy – Bass
Sarthak Pawha – Dhol/Indian percussion
Track List:
Halla Bol
Hutt
Dhadak
Bekhauf
Kismat
Daggebaaz
Tadka
Nu Delhi
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