Amorphis, Soilwork, Jinjer und Nailed To Obscurity – Wien Ottakringer Brauerei 26.01.18 – ein Live Review von den #heavymädels

Amorphis

Wenn Amorphis ruft, kommen die HeavyMädels. Egal wohin, egal wie. Aufgrund wetterbedingter Strapazen kamen wir erst kurz nach Beginn des Konzertabends in der ausverkauften Ottakringer Brauerei an.  Zunächst mussten wir uns erstmal in der Location zurechtfinden. Man geht einige Stockwerke hinauf, dreimal ums Eck und schließlich befindet man sich in einer ausgedienten Halle – dem Hopfenboden.

Nailed to Obscurity – die Opener des Abends –– eine Melodic-Death-Doom Metalband aus Ostfriesland heizten der bereits überraschend großen Crowd gründlich ein. Von den ca. 1000 Menschen, die sich später noch in die Location drängen werden, sieht allerdings nur ein Bruchteil die Show, was vermutlich mit der frühen Stagetime zu tun hat.

Der zweite Act – Jinjer, eine ukrainische Metalcore-Band, war für uns die Neuentdeckung des Abends. Die Frontfrau, Tatjana, beherrscht nicht nur den melodischen, sondern auch den gutturalen Gesang in Perfektion. Dabei könnte auch Alissa White-Gluz vermutlich vor Neid erblassen. In der 45-minütigen Show frisst das Publikum der Band förmlich aus der Hand. Von Wall of Death bis zum Mosh Pit – jeder kam auf seine Kosten.

Immer mehr Menschen drängen während der Umbauphase zu Soilwork in die Halle. Die Melodic-Death-Metal Band zelebrierte einmal mehr die große Kunst des Metals. Die Schweden beherrschen es, hochmelodischen Songs ein gewisses Maß an Härte zu verleihen. Von dem neu erschienen Album Verkligheten wurden einige Songs, wie das herausstechende Lied Full Moon Shoals gespielt, aber auch die Klassiker wie As We Speak und Death In General waren Teil der Setlist. Die Schweden um Frontman Björn Strid sind in bestechender Tagesform und so bleibt es im Saal bis zum Finale mit Amorphis voll.

Den krönenden Abschluss und auch unser Highlight des Abends waren einmal mehr die Finnen. Die Melodic-Death-Metal Band aus Helsinki brachten eine Setlist mit, die keine Wünsche offen ließ. Die Songs des aktuellen Albums Queen Of Time ballern mindestens genauso wie die Klassiker Sacrifice und Bad Blood. Und ist die Dampfwalze Amorphis erst einmal in Bewegung, kann sie nichts mehr aufhalten, immer brutal und immer vorwärts. Death of a King und House of Sleep fordern die letzten Energiereserven und entlassen uns wenig später voller Euphorie ins verbleibende Wochenende.

Fazit

Es war ein grandioser Abend mit einem dicht gedrängten Line-up. Die Organisation vor Ort war ausgezeichnet und dass man im Raucherbereich eine Live-Übertragung des Konzerts genießen konnte gibt einen fetten Pluspunkt. Jedoch könnte man sich überlegen, bei einem langen Event wie diesem nicht nur flüssiges Brot, sondern auch feste Nahrung zu verkaufen.

10 von 10 Bangs ?

 

By Uli

Seit den 90er Jahren journalistisch unterwegs. Sehr schlechter Schlagzeuger mit deutlichen Rechtschreibschwächen. Mitbegründer der legendären Punkrockband "The Ketchup Boys", welche 1989 ihren einzigen Auftritt hatte. Spricht mehrere Sprachen, kann einhändig Fahrrad fahren und mag Musik.

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