RM: Ich freue mich dass wir heute die Gelegenheit haben, ein Interview mit Dir zu führen. Ich hoffe es geht Euch allen gut, speziell Du hattest ja, wie ich gehört habe, einen Unfall gehabt. Wie ist der aktuelle Stand, bist du wieder hergestellt.
Alea: Das Jahr war für Saltatio Mortis wie für viele andere Bands auch ein sehr hartes Jahr, und dann hatten wir noch den nächsten Schlag, dass ich am 12.04.verunglückt bin. Das war sehr bitter, es war sehr, sehr knapp. Daher sind wir umso froher, dass wir trotz aller Widrigkeiten nun „Für immer frei“ doch auf die Straße gebracht haben.
Mir geht es soweit wieder gut. Ich muss noch etwas auftrainieren , um wieder in die alte Form zu kommen. Sieht soweit gut aus.
RM: Ist der Unfall beim Dreh zu Löwenherz passiert?
Alea: Nein, das passierte bei Dreharbeiten zu einem anderen Video, das dann leider nicht mehr stattgefunden hat.
RM: Ich dachte schon , als ich das Video sah, du bist beim Hochklettern an der Burg abgestürzt.
Ich hörte, dass Lasterbalk am Freitag Vater geworden ist. Er hat ja dann ne Punktlandung geschafft, zusammen mit dem Album, sozusagen zwei Babys an einem Tag zur Welt gebracht . Ist hoffentlich das alles gut über die Bühne gegangen.
Alea: Ja es sieht alles sehr gut aus, er ist völlig happy. Er wäre gerne beim Interview dabei gewesen, aber er schafft es nicht…die Aufgaben eines Vaters sind gerade andere…haha.
RM: Dann wird’s ihm auch nicht langweilig. Wo wir beim meiner ersten Frage wären. Was macht ihr den jetzt, nachdem ihr das Album auf den Markt gebracht habt. Touren ist ja zur Zeit nicht möglich. Jetzt heißt es Promotion machen?
Alea: Ja, und dann heißt es Musik zu schreiben. Anfangen zu Proben zusammen, treffen, und solche Sachen.
Und ich freue mich darauf, da ich die meiste Zeit dieses Jahres mit rumliegen und gesund werden verbracht habe. Deshalb geht’s bei mir jetzt endlich wieder viel um Musikmachen, um Schreiben und Ideen zusammenarbeiten.
RM: Dann geht`s schon wieder ans nächste Album?
Alea: Nach dem Album ist vor dem Album.
RM: Ihr habt ja sicherlich auch etwas Langeweile als Künstler, wenn ihr das Album rausgebracht habt und keine Konzerte spielen könnt.
Alea: Meine Freundin sagte, sie hätte noch nicht erlebt, dass ich so viel gearbeitet habe, jeden Tag, so stetig. Die ganzen Onlinesachen brauchen Unmengen an Zeit. Vorbereitung, und mal schnell ein Video drehen. Und dann machst du nicht nur ein Video, sondern dann machst du 20, bis du dann das hast, wie du es dir vorstellst. Dass braucht unwahrscheinlich viel Zeit, und daher bin dann froh, wenn wir die Onlinezeiten etwas zurückfahren können und endlich wieder auf die Straße können.
RM: Ich komme eher aus dem Metal-Bereich und hab erst nach Euren Auftritt beim Knockout Festival 2013 in Karlsruhe angefangen, mich mit Mittelalterrock und Saltatio Mortis richtig zu beschäftigen. Seitdem hab ich mir alle Alben von euch gekauft und muss mich nun an die alten Platten ranwagen, die Ihr ja an anderer Stelle schon mal als Jugendsünden bezeichnet habt.
Alea: Das ist so, aber die Jugendsünden haben wir gebraucht um dahin zu kommen, wo wir jetzt sind. Das ist im richtigen Leben auch so.
RM: Kommen wir zum neuen Album. Wie hatten sich die Aufnahmen gestaltet, auch in Hinblick darauf, dass du außer Gefecht gesetzt warst. War das Album da schon im Kasten?
Alea: Ja – das Album war bereits im Kasten, aber eigentlich wollten wir nochmals ins Studio um an etwas anderem zu arbeiten . Aber das hat dann durch den Unfall nicht mehr geklappt. So hat es auch dann ewig gedauert, bis das Album endlich fertig war. Weil wir dann Alles… wie den Mix, dann noch ein Song, alles über Zoom-Konferenz gemacht haben. Und alles lief dann direkt auf den Mischpult von unserem Produzenten auf. Schon Wahnsinn dass das geht.
Genau in dem Zimmer in dem ich jetzt sitze, habe ich das Lied „Neustart für den Sommer“ eingesungen. Anders wäre das gar nicht gegangen, denn ich konnte ja kein Auto fahren.
RM: Corona war ja dann noch kein Thema. Ihr konntet ja dann vorher noch zusammen im Studio aufnehmen.
Alea: Ja, dann sind wir los um das Video zu drehen, mit massig Material, das wir von unserem Produzenten geliehen hatten, und dann ist bei der ersten Einstellung der Unfall passiert.
Dann war erstmal die ganze Band erstmal unter Schockstarre. Denn es war wirklich sehr knapp. Wir haben uns dann gefangen und viel miteinander gesprochen. Dann ging`s weiter.
RM: Und das Vidxeo zu Löwenherz wurde dann vorher gedreht?
Alea: Nein , “Löwenherz“ wurde erst im Juli gedreht.
RM: Da warst du soweit wieder fit oder hattest du ein Double?
Alea: Nein , das habe ich selbst gedreht . Da war ich soweit wieder fit, hatte noch Schmerzen und musste noch etwas langsam machen. Aber ich konnte die Füße nicht mehr still halten.
RM: Ihr habt ja wieder sehr viele kritische Inhalte im Album eingebaut, wie Umwelt, Nationalismus. Was möchtest du uns dazu sagen.
Alea: Was ich spannend finde, als wir alle Songs fertig hatten und auf der Suche nach einem Namen für das Album waren, haben wir festgestellt, dass wir unser erstes Konzeptalbum erschaffen haben, ohne es überhaupt zu wollen. Alle Songs handeln von Aspekten von Freiheit. Ob es nun diese jugendliche Leichtigkeit, Freiheit ist, die man dann auch gewollt abgibt indem man Veranwortung übernimmt. Z.B. ein Kind das sich verändert und zurück blickt: Die Freiheit war schön, aber das Jetzt ist auch schön. „Loki“ hat einen großen Freiheitsaspekt dabei. „Linien im Sand“ ist uns sehr ,sehr wichtig. Weil wir der Meinung sind, dass die Zeiten von Kleinstaatlereien und großen Grenzsystemen eigentlich vorbei sind. Ich bin ja großen SiFi- und Fantasyfans und da hatte Gene Roddenberry mal die Idee von der „Vereinigte Föderation der Planeten“. Mir würde es schon reichen, wenn wir im Moment eine „Vereinigte Föderation der Welt, der Menschen“ hätten. Nicht dieses „Wir sind wir – und die sind die“, das hat für mich so einen schlechten Beigeschmack, wenn man über die anderen spricht.
RM: Ich finde wir waren in Europa ja auf einem guten Weg, aber zur Zeit ist gerade alles irgendwie am zerbröckeln.
Alea: Deshalb ist es wichtig, dass man mal wieder darauf hinzuweist. Auch wenn einige Kritiker sagen, jetzt machen sie schon wieder so einen Song, über so ein Thema. Gerade jetzt in diesem Moment,, fangen irgendwelche, schon fast totalitäre Leute an aufzutauchen. Wir müssen doch dafür sorgen, dass wir die Dinge, die wir schon erschaffen haben, die schon geklappt haben, das wir diese nicht aufgeben.
RM: Einer meiner Lieblingssongs ist „Mittelfinger Richtung Zukunft“. Die Variation mit dem Rap-Gesang, den Five Finger Death Punch-Elementen und dem Kritischen Inhalt, finde ich sehr gelungen.
Alea: Ja da gab`s auch schon viele Leute, die sagten,“ wir zeigen doch unserer Zukunft nicht den Mittelfinger“. Nein wir zeigen DER Zukunft den Mittelfinger, die uns verschiedene Menschen vorleben wollen.
Wo bleiben Mitleid und Gerechtigkeit, was ist das für ein Land. Wir müssen doch aufeinander achten, gerade in Corona -Zeiten. Ich finde es grauenvoll, wenn irgendwelche Verschwörungstheoretiker eine Lobby kriegen und sich wichtig machen. Eigentlich ist doch ganz klar: wir müssen aufeinander aufpassen, wir müssen erwachsen mit dem Ganzen umgehen, und nicht denken, verdammt nochmal, ich hab keine Antwort auf das Problem, also ist jemand anderes daran Schuld. Und wenn es Aliens sind oder jemand anderes. Was für ein Blödsinn. Das tut schon weh. Ich denk dann immer, „Mensch Leute, ihr dürft doch Auto fahren“. Wenn ihr solche Meinungen habt, das ist schon beängstigend.
Ich denke, dass wir in Deutschland sehr viel Glück hatten. Und ich hoffe dass wir auch weiterhin Glück haben. Ich habe überhaupt kein Problem damit eine Maske zu tragen. Ich war schon so oft in meinem Leben in Asien. Da ist das doch ganz normal.
RM: Ich finde das auch unglaublich, bei uns regen sich viele Leute auf, dass Sie in Ihrer Freiheit beschränkt sind, wenn sie beim Bäcker eine Maske tragen müssen. Schauen diese Menschen nicht über die Grenzen, z.B. nach Brasilien oder in die USA.
Alea: Ich habe schon viel auch mit Timo darüber gesprochen . Andere Generationen haben Kriege durchlebt, großes Leid. Und unsere Krise ist jetzt kein direkter Krieg. Zum Glück. Unsere Krise ist eine Krankheit. Und diese müssen wir so überwinden, dass wir nicht sozial daran scheitern. Das ist meine größte Angst. Ich glaube, finanziell werden wir das irgendwie stemmen, aber ich hoffe dass wir das sozial schaffen.
Kommen wir nochmals zum Song „Mittelfinger Richtung Zukunft“. Wie kam es zur Zusammenarbeit zu Henning und Swiss.
Alles begann damit, dass Timo einen Text in diese Richtung hatte, mit dem Rap, Teile der Strophen waren da. Da kam Luzi mit einem Song um die Ecke, der hatte einen Style, bei dem ich als Linkin Park-und H-Blockx-Fan gesagt habe, „man ist das geil, ich will diesen Song“.
Aber wir haben dann gemerkt, von der Attitude hat der Text gepasst, aber wir haben festgestellt, wir brauchen in der Strophe doppelt so viel Text. Wenn du das mit so einem Sprechgesang mit einer Melodie machst, dann geht das mit einer schönen Melodie. Aber wenn du einen harten Song machst – und der Song ist jetzt fast in der Originalversion von Luzi, wie er ihn musikalisch gebracht hat – da bin ich ihm dankbar dafür, es war sein Steckenpferd.
Dann haben wir die Anzahl der Silben mehr als verdoppelt und haben daran rumprobiert bis wir eine geile Version hatten.
Und dann sagte Vince, „Hey Leute, der Henning ist gerade nebenan im Studio“. Henning ist ein ganz toller Mensch, mit dem ich abends schon so manche Flasche Wein gekillt habe. Und dann kam die Idee, hey das könnte doch Henning machen. Dann kam er rüber zu uns ins Studio und wir sagten, „Hey haste Bock“ und er sagte spontan,“Klar“, und dann haben wir das ganz unkompliziert eingetütet. Es war kein großer Amtsweg, sondern die direkte Leitung.
Dann hatten wir die Idee, neben Henning , dem Urgestein des deutschen Crossover auch eine neue moderne Variante dabei zu haben. Und dann sind wir auf Swiss gekommen. Die machen Punkt mit Rap, was auch eine Art Crossover ist, mit Gitarren. Und jetzt haben wir beide Vertreter in einem Song vereint. Und das Schöne war, beide sind voreinander Fans. Sie hatten total Spaß gehabt, das Video zu machen.
RM: Neben dem Album habt Ihr ja noch eine Bonus-CD mit Coversongs von Saltatio Mortis beigelegt. Unter anderem haben Kissing Dynamite „Wo sind die Clows“ in englischer Version beigesteuert. Da bin ich besonders gespannt. Habt Ihr die Bands angesprochen, oder sind die auf euch zugekommen.
Alea: Also wir haben eigentlich alle gefragt. Ich bin Emil Bulls Fan, und als deren Zusage kam, habe ich gefeiert. Dritte Wahl haben wir im Studio kennengelernt. Sondaschule haben wir an der Kaffeemaschine getroffen und gefragt, „Jungs hättet ihr Interesse ?“ . Die Happy kenne wir ja von der Zusammenarbeit von „Spur des Lebens“. Kissin` Dynamite haben wir auf deren erstem Festival (Rock am Hardfeldsee) getroffen, seitdem hab ich von Hannes (Anm. d. red. Sänger von K.D.) die Telefonnummer und wir quatschen dann miteinander, ein geiler Typ.
ASP: Seit Anfang unserer Band haben wir in den gleichen Läden gespielt und haben mit dem gleichen Produzenten zusammengearbeitet.
Und Lutz Demmler, der jetzt bei ASP Bass spielt, war unser erster Produzent. Ich glaube , wenn uns Subway to Sally nicht auf die „Engelskrieger“Tour mitgenommen hätte, wer weiß, ob wir an die Stelle gekommen wären wo wir jetzt sind. Wir haben ihm sehr viel zu verdanken.
Schandmaul , die lieben Kollegen, mit denen wir seit 20 Jahren zusammen rumtouren.
Russkaja , eine megageile Band. Spätestens als wir beim Schandmaul-Jubiläum in Köln zusammen abgestürzt sind, weil wir einen Umkleideraum geteilt hatten, war das klar.
J.B.O., da war ich begeistert, als die gesagt haben, sie machen das. Die haben wir persönlich kennengelernt und ich glaub, es gab keine Party, auf der ich mit 16-17 war, auf der nicht dieses eine Album lief…
RM: …das rosa-farbene !
Alea: Genau. Wir sind mit denen inzwischen dick befreundet. Und als die dann ja gesagt haben und meinten „wenn ihr uns fragt, müsst ihr nur daran denken, wenn wir das machen, dann bekommt ihr auch euer Fett weg“
Indecent Behavior und Firkin …Vorbands unserer letzten Touren. Elfenthal mit Maite, der Frau von John Kelly, die ich auf einen Festival kennengelernt habe.Wir sind inzwischen dick befreundet.
RM: Wenn ich vermisse, ist Powerwolf, für die Ihr ja schon „We drink your Blood“ gecovert habt.
Alea: Ja die hätten das bestimmt gemacht, hatten aber gerade viel zu tun. Es gab noch andere, die gerne was beigesteuert hätten. Ist doch aber Wahnsinn, welch geile Songs wir von coolen Künstlern für unser Album gemacht bekommen haben. Ich war total begeistert und sag auch nochmals Danke dafür.
RM: Ich hab jetzt teilweise einige Kritiken gelesen, wo euch vorgeworfen wird, dass eure Musik inzwischen zu sehr in Richtung Mainstream geht.
Alea: Ich bin der Meinung, wir leben in einem freien Land, da kann jeder sagen was er will. Ich find es nur etwas befremdlich, wenn jemand sagt „die Band ist für mich gestorben“ , ich geh ja nicht zu denen nach Hause und klaue ihm das Album „Aus der Asche“ oder „Zirkus Zeitgeist“, die er am besten fand, die ist ja noch da bei Ihm. Ich find das langweilig, warum soll ich ein Album nochmals machen. Die einzige Band, von der ich jedes Album kauf, wo ich direkt weiß, das klingt immer genau so, ist AC/DC.
Mainstrem wäre, wenn wir genau das machen, wenn man weiß, der Fan kauft´s. Es ist doch mutig, wenn ich sage, ich mach was anderes, weil ich diese Musik schreiben möchte, weil ich diese Texte singen möchte, ich genau dieses Album erschaffen möchte, weil es wichtig ist, weil es Themen hat, die mir wichtig sind. Das hat doch nichts mit Mainstream zu tun, wenn man sich was traut.
Wir, die aus dem Mittelalterrock kommen, und uns jetzt immer weiter ausdehnen in Genres, die uns selbst einfach Spaß machen. „Seit dem du weg bist geht’s mir geil“, was für ein schöner Gute-Laune Song, warum sollte ich den versuchen härter zu machen. Er ist doch gut so wie er ist.
RM: Die Mischung macht`s auf dem Album. Da kommt ein Gute Laune-Song neben einem Metalsong mit Five Finger Death Punch-Elemente , danach unmittelbar ein fast „schnulzige“ (war nicht negativ gemeint. Anm. d. Red.) Ballade.
Alea: Rosen im Winter ist zum Glück nicht schnulzig geworden, obwohl es ein wirkliches Liebeslied ist. Das ist auf Deutsch gar nicht so einfach, da muss man dem Timo mal sagen „ Hut ab“ für nen wirklich geilen Text, und Til für nen geilen Song. Das ist ein wunderbarer Refrain.
RM: Noch eine Frage zu „Factum de Materia“. Sprichst du Latein und kannst dich auch in Latein unterhalten oder lernst du die Texte nur für die Songs? Ich frage mich das immer wieder bei den Mittelalterbands, wie z.B. auch bei In Extremo.
Alea: (Spontanes Lachen) Also der einzige mit Latinum ist der Jan und mit angefangenem Latinum der Gunter. Ich habe diese beiden, die mir dann sagen, wie man das ausspricht. Ich habe kein Latinum. Ich weiß auch, dass auch die anderen Kollegen kein schwedisch sprechen, da werden die Texte auswendig gelernt. Ich habe das Glück und überall in der Welt Freunde, die Muttersprachler sind, u.a. in Schweden und Norwegen. Wenn wir dann schwedische Texte machen, dann wird geübt, wie der Wahnsinnige, damit das auch klingt. Trotzdem war noch immer ein Akzent da, aber der Wille ist da. Schwedisch finde ich eine faszinierende Sprache. Wenn ich dann nochmal eine Fremdsprache lernen würde, wäre es schwedisch… und endlich chinesisch.
„Factus“ ist ein Text aus der Camina Burana, den Schriften aus Benediktbeuern . Der Song, die Melodie und wie der Text eingesetzt ist von unserem Jan.
RM: Kommen wir zu Touraktivitäten. Für 2021 sind ja die Tourdaten schon angesetzt. Ob alles so klappt, kann man ja zur Zeit noch nicht sagen.
Ihr spielt ja inzwischen auf den größten Festivals vor 10.000-den von Menschen, genauso in kleinen Clubs oder auf Burgen. Habt ihr da eine Vorliebe, was euch am meisten gefällt.
Alea: Ich würde sagen, es gibt da keine Referenz. Jeder der schon uns mal live gesehen hat, wird sehen, dass wir immer Spaß haben. Es ist eigentlich sch…egal, wieviel Leute da sind. Wir haben zuletzt eine Clubtour in Österreich und Schweiz gemacht. So ein 300-600er Club, da ist das Wasser von der Decke getropft, das ist doch geil. Da kann man Sachen machen die man auf Open-Airs nicht machen kann. Genauso ist es umgekehrt. Auf der Burgentour kann man Sachen machen, die man auf dem Openair aufgrund von Zeitgründen nicht umsetzen kann. Das hat doch alles was. Das Wichtigste ist doch, ich schaue von der Bühne und kann in strahlende Gesichter blicken, das ist das Schönste.
RM: Da ja jetzt keine Livekonzerte gemacht werden können, war bei euch das Thema Autokonzert oder Livestream ein Thema. Jeder Fan wartet ja eigentlich schon darauf, die Songs live zu hören.
Alea: Als das so richtig losging, war das kein Thema für uns, da ich nicht fähig war. Ich lag bis zum späteren Sommer flach und musste mich drum kümmern, gesund zu werden. Da sagte der Rest der Band dann, sie schützt mich vor mir selbst und verordnete mir Ruhe. Deshalb haben wir in diese Richtung keinerlei Sachen gemacht. Aber wer weiß.
RM: Jetzt ist ja das Album raus und es wäre ja der Zeitpunkt es zu präsentieren.
Alea: Die Zahlen gehen ja gerade wieder in die Höhe, es wird kühler, da sind manche Sachen nicht möglich Wir müssen es einfach abwarten. Wir sind offen für alles. Wenn wir können, dann wollen wir ja spielen.
RM: Was kann man auf der Tour als Fan erwarten. Ihr habt ja inzwischen die Qual der Wahl, was auf die Playlist kommt.
Alea: Ja, das ist fast unmöglich, , man muss schon darauf achten, lässt man den einen Song weg, dann sind die einen enttäuscht. Lässt man den anderen weg… steigt uns der andere aufs Dach. , das ist der Horror. Aber sind wir mal ehrlich, es zeigt aber auch, dass wir alles richtig gemacht haben.
Wir haben uns auch schon überlegt, einfach einige Playlists zusammen zu bauen und sie alle einzuproben, so dass wir machen können was wir wollen.
RM: Ist im Rahmen der Tour eine Liveaufzeichnung für ein Video oder DVD geplant.
Alea: Keine Ahnung. Lass uns erst mal live spielen, dann schauen wir mal.
RM: Nachdem ihr nun schon wieder in der Vorbereitung für neues Material seid, habt ihr da schon mal den Gedanken gehabt, einen Song über einen „lieben“ Menschen auf der anderen Seite des großen Teichs einen Song zu schreiben.
Alea: Haben wir doch schon. Wenn man sich „Palmen aus Stahl“ anschaut.
RM: Ja da bekommt er schon sein Fett ab.
Alea: Ich wäre nicht traurig, wenn er die nächste Legislaturperiode nicht erreichen würde.
RM: ja, Ich hoffe doch, dass die Amerikaner Donald Trump nicht nochmals wählen.
Alea: Es ist eine demokratische Wahl. So wie auch wir es bei uns in der Hand haben, dass nicht irgendwelche Verrückten an die Macht kommen, die schnelle Versprechungen machen , aber weder Konzepte , noch die Persönlichkeiten haben, diese Konzepte und Versprechungen auch nur zur Hälfte umzusetzen.
Es ist immer leicht zu sagen, wenn wir dran kommen, dann machen wir was anders. Aber es hat schon so mancher gezeigt, dass wenn er dann dran ist, er es dann doch nicht kann.
RM: Noch was persönliches. Ich habe gelesen , dass Iron Maiden`s „Seventh son of the seventh son“ dein Lieblingsalbum ist.
Alea: Definitiv. Ich mag zweistimmige Gitarrenläufe und gute Sänger.
RM: Das wäre ja dann wohl ein Traum für dich, mit Bruce mal einen Song zusammen zu machen.
Alea: Jaaaa, definitiv. Aber bei Maiden ist die Frage: Mit Bruce Dickinson oder Nicko McBrain auf der Bühne zu stehen, ich könnte mich nicht entscheiden. Nicko ist für mich DER Drummer. Er ist ein Viech, er hat einen Spaß, an dem was er tut, das feiere ich .
RM: Da gibt’s nichts hinzuzufügen. Zum Schluss möchte ich mich bei Dir bedanken, dass du dir die Zeit genommen hast, für unser Onlinemagazin „Rockmagazine.net“ das Interview zu führen.
Alea: Auch dir danke für das Interview, machs gut und drückt uns die Daumen. Es sieht gut aus, dass wir die 1 schaffen können. Aber die Kastelruther Spatzen sitzen uns eng im Nacken. (Das Interview fand wenige Tage nach der Veröffentlichung des Albums statt. Anm.d. Red.)
RM: Die Kastelruther? Gibt’s die auch noch?
Alea: (etwas skeptisch ) Der deutsche Schlager, die Volksmusik in Deutschland….
RM: Ich bin überzeugt, dass ihr das schafft!
Grüße auch den Rest der Band. Ich wünsche dir eine weiterhin schnelle Genesung und hoffe, man sieht sich bald auf der Tour wieder.
Hinweis der Redaktion :
Inzwischen kam die offizielle Bestätigung, dass das Album „Für Immer frei“ direkt von Null auf Platz 1 der Deutschen Charts eingestiegen ist und sich die Kastelruther Spatzen bzw. die Volksmusik der Rockmusik geschlagen geben mussten. Aufgrund der Qualität des Albums nicht verwunderlich!
Das Review und alle Infos zum Album findet Ihr unter https://bit.ly/2T89awr
SALTATIO MORTIS
Für immer frei! Tour 2021
Special Guest: Antiheld
Datum Stadt Location
12.11.2021 München Tonhalle
13.11.2021 Wiesbaden Schlachthof
18.11.2021 Berlin Columbiahalle
19.11.2021 Leipzig Haus Auensee
26.11.2021 Bochum Ruhr Congress
27.11.2021 Hamburg Sporthalle Hamburg
03.12.2021 Fürth Stadthalle
04.12.2021 Ludwigsburg MHP Arena
16.12.2021 Wien Simm City
17.12.2021 Linz Posthof
18.12.2021 Zürich (CH) Komplex 457
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