News/Album Review
VÖ: 26.11.21
Die Bands der glorreichen 70ger Hardrock Ära werden leider immer rarer, wobei etliche von den noch überlebenden Stars der Sex, Drugs and Rock `n Roll Generation, sich nur mehr auf die Lorbeeren der alten Hits beruhen. Bei DEEP PURPLE ist der Output an neuen Plattenproduktionen noch nach über 53 Jahren Bandgeschichte voll auf Hochtouren. Man merkt es den Herren mit einem Durchnschnittsalter von 73 Jahren definitiv an, dass sie Musik aus purer Leidenschaft und Passion machen und nicht auf Grund von Plattenverträgen oder des Geldes wegen. Immerhin ist die Mark VII Besetzung bereits 19 Jahre eine eingeschweißte Einheit, wobei die Magie der Band bei ihren Liveauftritten auf das Publikum transportiert wird. Nur 15 Monate nach Veröffentlichung des Erfolgsalbum „Whoosh!“ präsentieren Deep Purple ihre neue Platte „Turning to crime“.
Die neue Scheibe ist das erste Studioalbum der Band, das ausschließlich aus Songs besteht, die nicht von der Band selbst geschrieben und zuvor von anderen Künstlern aufgenommen wurden. Spätestens nach dieser Info ergibt auch das Plattencover nun einen Sinn, wobei sich die Mannen um Gillan und Co auf Grund von „Plagiatsvorwürfen“ als Kriminelle präsentieren. Natürlich nur für das Cover, denn die Songs sind alles andere als Plagiat, da jeder Song einen eigenen Charakter besitzt.
Zwar ist es nichts Neues, dass Bands eine komplette Platte mit Coversongs produzieren, da ja erst Ace Frehley von Kiss zwei davon auf den Markt brachte, jedoch hebt sich „Turning to crime“ von anderen Coverprojekten ab und ist damit ein besonders edles Stück.
Produzent und Freund Bob Ezrin, der mit Deep Purple bereits an den vorherigen Alben der „Trilogie“ arbeitete, war auch bei der neuen Studioarbeit wieder ein wichtiger Bestandteil.
Die erste Single „7 And 7 Is“ wurde bereits Anfang Oktober veröffentlicht, wobei die zweite Singleauskoppelung “OH WELL”, im Original von Fleetwood Mac geschrieben, ebenfalls schon in etlichen Streamingdiensten verfügbar ist.
Des Weiteren sind Covers von Little Feat, Ray Charles, The Yardbirds, Bob Seger, Cream und vielen anderen Bands enthalten.
Natürlich kann man sich bei „Turning to crime“ kein Remake von „In Rock“ oder „Fireball“ erwarten, da es sich wie schon erwähnt, um Coversongs handelt. Nichtsdestotrotz geben Purple den Songs durch den typischen Hammond- Orgel Sound und der markanten Stimme von Ian Gillan einen eigenen Touch. Die Songs wirken frischer wie das Original, wobei man regelrecht die Spielfreude der Herren spürt.
Das Album ist ab 26.11.2021 als physikalischer Tonträger, sowie auf etlichen Streamingdiensten erhältlich.
Tracklisting:
1. 7 And 7 Is
2. Rockin‘ Pneumonia And The Boogie Woogie Flu
3. Oh Well
4. Jenny Take A Ride!
5. Watching The River Flow
6. Let The Good Times Roll
7. Dixie Chicken
8. Shapes Of Things
9. The Battle Of New Orleans
10. Lucifer
11. White Room
12. Caught In The Act (Medley)
FAZIT: Respekt, Respekt. Primär bin ich zwar nicht der große Fan von Cover Alben, jedoch überzeugt die groovige Eigendynamik von „Turning to crime“ auf der ganzen Linie. 8 kultige Bängs für Ian Paice, Ian Gillan, Roger Glover, Don Airey und Steeve Morse.
Man kann sich definitiv auf die beiden Österreich Open Airs 2022 auf der Burg Klam (08. Juli 2022) und auf das Lovely Days Festival (09. Juli.2022) im Areal des Schloss Esterhazy im Burgenländischen Eisenstadt freuen.
Ebenso kann man Deep Purple in Deutschland und der Schweiz 2022 live erleben.